Japan 2014 - Teil 2


 

 

Das Highlight einer Japanreise ist in der Regel JASDF Nyutabaru in der Präfektur Miyazaki. Sie ist eine der wenigen Plätze auf der noch drei Staffeln stationiert sind. Neben den F-4EJ Kai der 301 Hikotai sind hier auch die F-15J/DJ der 23 Hikotai und der Hiko Kyodotai zuhause. Letztere sind hierzulande als Aggressors bekannt und bunt bemalt. Neben der Bahn kann man sich je nach Geschmack positionieren. Die lokalen Spotter haben an zwei Punkten aus Gerüstbauteilen kleine Türme errichtet, die es erlauben über den Zaun zu fotografieren. Am östlichen Bahnende ist ein Imbiß mit Fanshop, der demnächst auch eine Dachterrasse hat. Dieser Punkt ist bei Westwind eigentlich ideal und sichert einem abends das Fortkommen mit dem Taxi. Leider sind Schüsse auf die Bahn nicht immer ein Vergnügen. Selbst im Winter ist es hier in Südjapan recht warm und es fängt vormittags schnell an zu flimmern. Zum Vergleich Nyutabaru liegt auf dem gleichen Breitengrad wie Tel Aviv.

 

 

 

 

Leider konnten wir nicht bis zum Sonnenuntergang warten, da wir in Miyazaki einen Flieger kriegen mussten. Mit einer Dash-8 der JAC flogen wir zurück nach Fukuoka. Am nächsten Tag wurde es deutlich ruhiger, wir besuchten die Base in Hofu. Die Aktivitäten am Morgen ließen etwas auf sich warten und so blieb Zeit die heimische Tierwelt abzulichten. In den Feldern um die Base herum gibt es einige Schlangen, von denen eine Art giftig ist. Sie sind sehr scheu und man muss im hohen Grass nur darauf achten nicht drauf zu treten. 

 

Hofu ist neben Shizuhama der zweite Platz für die fliegerische Basisausbildung in der JASDF. Zum Einsatz kommt die Fuji T-7. Der Zweisitzer in Tandembauweise ist seit 2003 im Dienst und löste die sehr ähnlich aussehende T-3 ab. Die Zelle blieb nahezu unverändert, lediglich der Antrieb wurde modifiziert. Im neuen Typ kommt ein RR Allison-Motor mit 450 PS zum Einsatz. Nachdem wir am Vormittag einige T-7 erwischt hatten, machten wir uns auf den langen Weg nach Komatsu, unserem Ziel für den folgenden Tag.

 

 

 

 

Komatsu liegt etwas abseits der normalen Touristenpfade in Japan. Die Stadt liegt in unmittelbarer Nähe zu Kanazawa. Sie ist berühmt für ihren Landschaftsgarten, welcher als einer der drei schönsten in Japan gilt. Das wohl bekannteste Produkt aus Komatsu sind Baumaschinen jeder Größe. Direkt am Bahnhof befindet sich der Firmensitz, vor dem ein gewaltiger Kipper für den Tagebau steht. Der Flughafen ist am Stadtrand und wickelt nicht nur zivilen Verkehr ab, sondern ist auch Heimat von zwei Staffeln F-15 der JASDF. Leider waren wir was die Windrichtung anbelangt etwas vom Pech verfolgt und wir mussten an die wohl schlechteste Position, die der Platz hat. Dieser liegt an einer Strasse neben einem Golfplatz in der Wildnis. Der Winkel ist sehr steil und man hat nur einen kurzen Moment zwischen den Bäumen. Auf der Terrasse war es leider auch nicht besser, hier hat man bis 15:00 Uhr mit Gegenlicht zu kämpfen. Wieder machten sich die recht warmen Temperaturen bemerkbar und es flimmerte ganz ordentlich auf der Bahn.

 

 

 

 

Den nächsten Tag wollten wir ursprünglich in Gifu verbringen, dort wurde jedoch nicht geflogen. Wir gingen also kurz durch das Museum und fuhren dann mit dem Taxi nach Nagoya Komaki. Hier war es für einen Freitag sehr betriebsam. Die Fuji Dream Airlines hatte bei unserer Ankunft noch 4 Flüge für den Nachmittag und die Hercules  und KC-676 machten auch noch nicht Feierabend. Das Wetter war zwar leider nicht so schön wie im Vorjahr, aber so flimmerte es wenigstens mal nicht. Highlight des Nachmittags war eine F-4EJ Kai, die aus dem Werksgelände von Kawasaki rollte und dann tief und flach über die Runway raus ging.

 

 

 

 

Was folgte war ein flugzeugfreies Wochenende in Kyoto. Ich hatte uns mehrere Monate vorher schriftlich im Saiho-ji angemeldet. Dieser Tempel am Stadtrand von Kyoto ist eben mit vorheriger Anmeldung für Besucher geöffnet. Besonders sehenswert ist der berühmte Moosgarten, der Kokedera. Er ist UNESCO-Welterbe und mit 120 verschiedenen Moosarten wohl auch einmalig. Den zweiten Tag besuchten wir den Daitoku-ji, eine große Tempelanlage im Norden Kyotos. Leider können nicht alle Tempel besichtigt werden, i.d.R. sind es vier, doch ist mit dem Daisen-in einer der schönsten Steingärten der Welt dabei. Bei unserem Besuch waren insgesamt sieben Anlagen geöffnet. In zweien durfte nicht fotografiert werden, leider auch im Daisen-in. Diese sparten wir uns dann, zumal man überall gesondert Eintritt bezahlen muss. 

 

Einen Abend fuhren wir ins Aquarium von Osaka. Es ist eines der größten der Welt und beherbergt u.a. auch einen Walhai. Zum ersten mal sah ich live Hammerhaie und Königskrabben. Letztere sehe ich auch gerne auf meinem Teller. Das riesige Hauptbecken über 5 Etagen ist sehr beeindruckend und ist vorallem ein zuhause für eine stattliche Zahl an Rochen. Wer ein wenig Zeit hat und genug hat von Tempeln und Gärten der sollte sich das Kaiyukan, so sein richtiger Name, nicht entgehen lassen.

 

 

 

 

Weiter geht´s mit Teil 3