England


(by Lars und Sarah)

 

Im Mai entschieden wir uns eine kleine Fototour nach England zu unternehmen. Der erste Stopp war Londons größter Flughafen Heathrow. Danach ging es nach Nordosten zur US Basis Lakenheath in der Grafschaft Suffolk. Hier trafen wir auch auf den ersten Rettungshubschrauber der auf einer Pferderennbahn gelandet war. Weiter im Westen besuchten wir einige Polizeihubschrauber und die RNAS Yeovilton bevor es nach Wales ging, wo nicht nur Hubschrauber angesagt waren. Letzte Stationen waren RAF Odiham in Hampshire und der Redhill Aerodrome in Surrey, wo wir spontan Air Ambulance besuchen konnten.

 

 

LHR - London Heathrow

 

Der Flughafen London Heathrow ist mit rund 79 Mio. Passagieren der größte Flughafen in Europa und die Nummer vier in der Welt. Für Spotter ist er sehr günstig angelegt, denn er hat nur zwei parallele Bahnen, welche den ganzen Tag über auch konsequent getrennt genutzt werden. So muss man sich nur entscheiden, ob man landende oder startende Flugzeuge fotografieren möchte. Dies macht das Motiv allerdings auch recht schnell sehr langweilig.

 

LHR ist die Heimat der British Airways und das wichtigste Drehkreuz der One World in Europa, deshalb sind es vor allem diese Airlines, die den Verkehr dominieren. Leider ist auch durch internationale Fusionen und das Airlinesterben im Allgemeinen die Vielfalt verloren gegangen. Trotzdem lohnt sich ein Besuch in Heathrow alle paar Jahre trotzdem, um noch fehlende Nummern zu erlegen und den ganzen Tag Widebodies zu genießen.

 

Größter Kunde außerhalb der One World ist die Emirates, welche in der Sommersaison wieder sieben tägliche Flüge nach LHR bedient, die in der Regel A380 sind. In der Tradition des Empires kommen aus fast allen ehemaligen Kolonien Flieger nach London, wobei LHR mehr begehrt ist, als Gatwick, dass sehr weit draußen liegt. Es ist allerdings schwer hier einen Slot zu bekommen, dies sind seit Jahren ausgebucht.

 

 

Rettungs- und Polizeihubschrauber

 

Während die Kosten für einen Rettungshubschraubereinsatz in Deutschland von den Krankenkassen übernommen wird, so finanzieren sich in England die Luftretter größtenteils über Spenden, Sponsorings und Mitgliedschaften. Dies macht die Szene natürlich recht bunt, da praktisch jeder Hubschrauber zu einer anderen Firma gehört und man sich individuell abgrenzen möchte.

 

Anders sieht es dann bei den Polizeihubschraubern aus. Sie fliegen alle in einer einheitlichen schwarz/gelben Lackierung. Typenvielfalt gibt es auch eher nicht so, es sind EC-135 und EC-145. Geflogen werden sie von einem angestellten Piloten, die Operator´s sind regionale Polizeibeamte. Geführt werden die 19 Hubschrauber und vier Vulcanair P68R in England und Wales vom National Police Air Service. Schottland verfügt über ein eigenene Air Support Unit mit  vier Basen.

 

 

RAF Lakenheath

 

In der Grafschaft Suffolk liegt der von den United States Air Force genutzte Militärflugplatz Lakenheath. Er ist Heimat von der 48th Fighter Wing, auch "Liberty Wing" genannt, welche sich in weitere vier Staffeln untergliedert, sowie der 56. Rescue Squadron. Zusammen mit Mildenhall bildet Lakenheath den größten Standort der USAF in Großbritannien. Mitte 2019 begann der Ausbau der Basis für die heute dort beheimateten F-35A Lightning II der 493. und 495. Fighter Squadron. Weiterhin stationiert sind dort F-15E Strike Eagle sowie Sikorsky HH-60G Pave Hawk für Combat Search and Rescue. 

 

 

RNAS Yeovilton

 

Weit im Westen in der Grafschaft Somerset ist eine von zwei Basen der fliegenden Einheiten der Royal Navy. Daneben befindet sich hier das Hauptwerk von Agusta Westland und das Fleet Air Arm Museum. Kurz vor unserem Besuch hatten heftige Regenfälle den Fluss Yeo über die Ufer treten lassen. Dies machte alle Fotopunkte im Süden unzugänglich, denn die Straße war überflutet. Wir versuchten unser Glück vom Museum aus, was jedoch schnell frustrierend sein kann.

 

Yeovilten, auch HMS Heron genannt, beheimatet sieben Staffeln, die 1st Naval Air Squadron fliegt die Tutor T.1 als Basistrainer. Zwei Staffeln fliegen den AW101 Merlin  HC.3/4 und drei Staffeln den AW159 Wildcat. Das 1st Regiment AAC ist eine gemeinsame Einheit mit der Army, welche für die Umschulung auf den Wildcat-Helicopter verantwortlich zeichnet.

 

 

RAF Odiham

 

Zusammen mit RAF Benson ist Odiham die Heimat der Unterstützungshubschrauber der Royal Air Force. In Odiham. Wenn geflogen wird, ist hier wirklich viel los, alle Chinook der Royal Air Force sind hier stationiert. Der Flughafen besteht seit 1925, wurde aber erst im Jahr 1937 eine ständiger Militärflugplatz. Eröffnet wurde er zwei Jahre vor Kriegsbeginn mit dem General der Flieger Erhard Milch als Ehrengast. Während des Krieges waren hier Spitfire´s und Hurricane´s stationiert, gegen Kriegsende wurde der Platz ein Kriegsgefangenenlager.

 

Seit 1961 sind in Odiham Hubschrauber. Zuerst Westland Whirlwind und die wenig ansehnlichen Bristol Belvedere. Später dann Westland Wessex und Westland Puma´s die später nach RAF Gütersloh gingen. Von 2000 bis 2018 war hier auch die 657th Squadron beheimatet, deren Hauptaufgabe in der Unterstützung der Spezialeinheiten liegt. Heute befinden sich nur noch drei Staffeln Chinook der RAF in Benson.

 

Fotografisch ist Benson sicherlich kein Highlight, denn man kann nicht auf den Platz fotografieren. Um die Basis herum gibt es nur sehr enge Landstraßen und man hat seine liebe Mühe einen geeigneten Parkplatz zu finden. In den rund drei Stunden hatten wir wirklich ordentlich Verkehr und mit der G-XXED des Königshauses eine tolle Überraschung.