Ukraine-Repatriierungsflüge - Letzte Mission für die "Hermann Köhl"


(by Sarah und Lars)

 

Am 13.06.2022 war es soweit, das Kapitel A-310 in der deutschen Luftwaffe wurde geschlossen. Mit der wirklich letzten Mission der 10+25 endete eine Ära von insgesamt 31 Jahren. 1991 übernahm die Bundeswehr die drei Maschinen der abgewickelten DDR-Staatslinie Interflug. Später folgten noch vier weitere der Lufthansa. Auch die "Hermann Köhl" ging einst diesen Weg. Die 10+21 und 10+22 hatten bis zum Schluss eine weiße Lackierung mit dem Schwarz-rot-goldenen Band und eine VIP-Bestuhlung. Die 10+23 war zwar grau, jeodch hatte auch sie kein Frachttor.

 

Die vier A-310 aus LH-Beständen wurden bei der Übernahme in Dresden zu Frachtern umgebaut und konnten auch als Tankflugzeug eingesetzt werden. Die Bezeichnung A-310MRTT deutet jedoch ihre wichtigste Fähigkeit an. Sie konnten gleichzeitig eine große Anzahl an Verletzten transportieren und waren fliegende Sanitätsstationen. Und genau solch eine Mission brachte die 10+25 am 13. Juni nochmal nach Frankfurt.

 

Die Mission führte von Rzeszow nach Hessen. Die Stadt im Osten Polens ist seit Begin des Krieges in der Ukraine der Dreh- und Angelpunkt für die meisten Transporte zwischen Westeuropa und den ukrainischen Streitkräften. Hier wird nicht nur das Material umgeschlagen, welches von der Nato geliefert wird. Hierher werden auch die Verletzten gebracht, welche dann zur weiteren Behandlung u.a. nach Deutschland verlegt werden. Als der Flieger landete warteten auf der Nebenposition auch schon fünf Rettungshubschrauber von DRF und ADAC.

 

Auf der anderen Seite hielten sich rund 20 Krankenwagen bereit. Nach rund 90 Minuten waren alle Patienten auf dem Weg in die ihnen zugewiesenen Krankenhäuser und die "Hermann Köhl" flog ein letztes mal zu ihrer Heimatbasis Köln-Wahn, dem militärischen Teil des CGN. Von dort machte sie sich eine Woche später auf den Weg  nach Kanada, wo sie nun als Ersatzteilspender für die A-310 der RCAF fungiert.