Eurofighter auf Abwegen


(by Richie Becke)

 

Viele Schaulustige trieb aus ihren Betten, um zur nächtlichen Stunde an der Verbindungsstraße zwischen Wittmund und Jever Zeuge eines seltenen Ereignisses zu werden. In der örtlichen Presse wurde zuvor der Transport eines Eurofighters auf der Straße vom Fliegerhorst Wittmundhafen zum Fliegerhorst Jever angekündigt. Diese Ankündigung fand großes Echo.

 

 

 

 

Der Eurofighter GT 30+04 war zuvor ausgemustert und entkernt worden. Der Rumpf wurde dann auf einen Tieflader verladen, dem Transport stand dann nichts mehr im Wege. In Jever finden regelmäßig Elephant Recovery Übungen statt. Hierbei wird die Bergung verschiedenster Luftfahrzeuge geübt. Auf dem Fliegerhorst Jever befinden sich zu diesem Zwecke schon einige verschieden Rümpfe ehemaliger und aktueller Luftfahrzeugmuster. Der Eurofighter, der nun transportiert wurde, vervollständig die Sammlung.

 

 

Die Strecke vom Wittmund nach Jever beträgt ungefähr 20 km. Für diese Strecke war eine Zeit von 4 Stunden angesetzt, die auch fast benötigt wurde. Man könnte nun behaupten, es wäre die langsamste Verlegung eines Eurofighters gewesen sein. Der Transport führte an der Kreuzung in Wittmund vorbei, an der die Stadt eine Phantom als würdiges Symbol der Verbundenheit mit dem Taktischen Luftwaffengeschwader 71 aufgestellt hat.

 

Wie oben beschrieben, säumten viele Schaulustige die Straßen. Das Flugzeug auf dem Tieflader bedeutete einen Schwertransport mit einer Überbreite von 11,30m, was auf der Bundesstraße 210 kein Problem darstellte, die Ortsdurchfahrt in Jever hingegen wies dann doch Engpässe auf, die aber letztendlich gemeistert wurden.

Für die Enthusiasten war es dennoch ein besonderer Anblick, ein aktuelles Flugzeug der Luftwaffe, ohne Triebwerke, Leitwerk, Schleudersitze u.v.m. auf dem Weg zur letzten Verwendung zu erleben. Hinzu kommt, wer hat zuvor schon einen Eurofighter in der Stadt gesehen.