Italien - Rom und Umgebung


(by Lars)

 

Und ein weiteres Mal zog es mich in diesem Jahr nach Italien. Diesmal ging es jedoch direkt nach Rom, eine Rückkehr nach 28 Jahren. Neben dem kulturellen Programm in der ewigen Stadt besuchte ich in Rom und der näheren Umgebung einige Flughäfen und -plätze. Rom´s Hauptflughafen Fiumicino war nicht nur wegen der Coronapandemie sehr still. Und so waren die militärischen Plätze in Bracciano, Viterbo und Pratica di Mare für mich von größerem Interesse.

 

 

Pratica die Mare

 

 

Beginnen möchte ich mit dem Highlight dieser Reise. Zwei Tage verbrachte ich im Anflug der größten militärischen Einrichtung Italiens und ich wurde nicht enttäuscht. Der Platz beheimatet nicht nur Einheiten der Aeronautica Militare, sondern auch der Marine, der Guardia di Finanza, Guardia Costiera und der Polizia di Stato. Die Typenvielfalt reicht von der Piaggio P-180 über die KC-767 bis zum Eurofighter. 

 

Die Aeronautica Militare hat hier ihre Testeinheit stationiert, welche von fast jedem Flugzeugtyp welche sich im Inventar der Luftwaffe befindet ein Exemplar vorhält. Daneben fliegen hier zwei Einsatzeinheiten, die 14 Stormo mit den Tankflugzeugen auf Basis der Boeing 767 und die G-550 CEAW, welche als Frühwarnflugzeuge eingesetzt werden. Die Hubschrauber der 15 Stormo werden im CSAR eingesetzt. Die Einheit verfügt über den Leonardo HH-139 und noch einige NH-500.

 

Der häufigste Flugzeugtyp in Pratica di Mare ist die Piaggio P-180. Sie dient allen Teilstreitkräften und Regierungsbehörden in Italien als Verbindungsflugzeug. Ihr markanter Sound macht sie schon lange hörbar, bevor man die Silhouette am Himmel erkennt. Nirgendwo anders kann man sie in so großer Stückzahl sehen wie hier.  Da ich die der Guardia Costiera verpasst hatte, war die Maschine der Carabinieri die interessanteste für mich.

 

Kommen wir nun zum wohl Spannendsten, das es hier gibt. Die Flugzeuge und Hubschrauber der Guardia di Finanza. Schon alleine, dass der Zoll eine eigene Flotte betreibt ist im Vergleich zu anderen Ländern Europas ein Unikum. Sehr interessant sind vor allem die P-72MPA und ATR-42MP mit denen nahezu täglich entlang der Küsten geflogen wird. Dies bezieht sich in der Hauptsache auf die Meeresgebiete zwischen Tunesien und Lampedusa, sowie entlang der albanischen Küste. Unterstütz werden sie dabei von Hubschraubern des Typs AW-139.

 

Am zweiten Tag konnte ich kurz vor Sonnenuntergang noch die Rückkehr der P-72 erleben, die einen taktischen Anflug machten. Für mich war es das erste Mal, dass ich sowas mit Flugzeugen dieser Größe erlebt habe. Dazu kommt, dass die gesamte Flotte eine extrem gut aussehende Bemalung hat.

 

 

Rom Fiumicino

 

 

Italiens Hauptstadt hat zwei internationale Flughäfen, Ciampino und Fiumicino. Während der erste in der Hauptsache durch Lowcost-Airlines,  behördlich Flugverkehr und GA genutzt wird, ist Fiumicino nun die Heimat der neuen italienischen Airline ITA. Mit der Liquidierung der Alitalia erhofft sich die Regierung das Fass ohne Boden endlich schließen zu können. Die totale Weigerung der Gewerkschaften, sich  auch nur einen Millimeter zu bewegen, führte schließlich in die Auflösung der Gesellschaft und den Verlust vieler Arbeitsplätze. Denn eines ist klar, die neue Gesellschaft bietet nicht jedem einen neuen Platz.

 

Bei meinem Besuch gab es noch keine neu lackierte Maschine und so sah eigentlich alles so aus wie immer, als ob es den Wechsel nicht gegeben hätte. Einzig die Langstrecke stand fast geschlossen am Boden. Dafür gab es so manch interessanten Flieger, den man in Frankfurt eher schwer erlegen kann. Ein solches Exemplar war die ATR-72 von AlsieExpress oder ein SSJ95 der Rossia.

 

 

Viterbo

 

 

In den Bergen nördlich von Rom liegt die mittelalterliche Stadt Viterbo. Hier liegt italiens größte Hubschrauberbasis. Der Platz ist zweigeteilt. Auf der einen Seite stehen die großen Hubschrauber und die Flugzeuge und auf der anderen Seite die kleinen Heli´s wie der AB205 und der AB206. Die AW109 wurden wenige Tage vor meiner Reise außer Dienst gestellt. Am nördlichen Ende des Platzes befindet sich Aeroclub wo auch ein Rettungshubschrauber und zwei PA68 der Polizei stationiert sind.

 

Die italienische Armee hat bei den CH-47 bereits komplett auf die Variante -F umgestellt, die alten CH-47D stehen in einem traurigen Zustand herum und warten auf die Verwertung. Im mittleren Bereich ist der NH-90 das Rückgrat der Transportflieger. Eine Maschine trainierte praktisch den ganzen Tag mit Außenlast. Die Armee besitzt auch einige Flächenflieger, wie die P-180 und die Do-228, beide Typen sind ebenfalls in Viterbo zu Hause.

 

 

Bracciano und Rom Urbe

 

 

In Bracciano, das nicht nur das Museum der Aeronautica Militare beherbergt, sondern auch eine kleinen Hubschrauberplatz für die Wartungsarbeiten an der AB205, hatte ich mir eine Ferienwohnung gemietet. Der Ort liegt am Rande eines Vulkankraters und hat nebenbei eine interessante Burg und direkt davor ein wirklich hervorragendes Eiscafé. Leider habe ich hier nur ein paar abgestellte Maschinen fotografieren können.

 

Besser sieht es da in Rom Urbe aus. Der kleine Platz liegt direkt am Tiber und dient eigentlich für Sportflieger und Flugschulen. Italiens großer Luftfahrtkonzern Leonardo hat aber auch hier ein Werk und im militärischen Teil betreiben die Carabinieri zwei NH-500 (ehemals Corpo Forestale) und die Feuerwehr eine AW-139. Hier gab es dann aber das Highlight der Tour, eine brandneue AW-169M der Army. Vorher hatte ich nicht mal gewußt, das diese schon ausgeliefert sind.