Taktisches Training Luftfahrerschule der Polizei


(by Richie Becke)

 

Zehn Polizeihubschrauber über Hamburg und anderen Städten. Bevölkerung kann beruhigt sein – Hubschrauberbesatzungen trainieren über Deutschland.

 

Alle Hubschrauberbesatzungen in Deutschland werden an der gemeinsamen Luftfahrerschule der Länder und des Bundes in Sankt Augustin/Hangelar bei Bonn ausgebildet. Am Ende eines jeden ca. 22 Monate dauernden Ausbildungslehrgangs schließt die taktische Ausbildung an. Zu diesem Zeitpunkt sind die Piloten und Flugtechniker, die eine Hubschrauberbesatzung bilden, lizenzrechtlich ausgebildet.

 

 

 

 

Nun gilt es den Hubschrauber als Arbeitsgerät einzusetzen bzw. das zu trainieren:

 

- Personen- und Kfz-Suche,

 - Verfolgung von Personen und Kfz aus der Luft,

 - Kommunikation mit den Einsatzkräften am Boden über Funk,

 - Schwebeflug- und Low Speed Manöver,

 - das Aufklären von Landeplätzen für einen Hubschrauberverband,

 - das Arbeiten mit der Übertragungstechnik und der Sensorik.

 

Das Ende der Taktikausbildung, die bundesweite Taktikübung, fand 2020 in der 39. Kalenderwoche statt.

 

 

 

 

An dieser Übung nahmen alle Teilnehmer des 40. Ausbildungslehrgangs teil, die in diesem Jahr aus den Bundesländern NRW, Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Hamburg, Niedersachen, Bayern und von der Bundespolizei selbst kamen.

 

Da nicht alle Länder einen eigenen Hubschrauber schicken konnten, teilten sich die Teilnehmer(innen) einiger Länder einen Hubschrauber. So wurde z.B. der sächsische Hubschrauber auch von einem niedersächsischen Kollegen geflogen, da Niedersachsen Hubschrauber des gleichen Typs einsetzt.

 

Zweck der Übung ist es, die Grundkenntnisse im Bereich des Verbandsfluges zu erlernen und die Handling-Fähigkeiten der Teilnehmer durch das sehr anspruchsvolle Fliegen im Verband, bestehend aus 9 Hubschraubern, zu verbessern. Zudem mussten simulierte taktische Aufträge abgearbeitet werden, wobei der deutsche Einsatzraum als künftiger Arbeitsplatz kennengelernt wurde.

 

 

 

Die zurückgelegte Strecke verlief von Hangelar über Gifhorn nach Hamburg, von Hamburg über Fuhlendorf nach Rostock-Laage, von Rostock-Laage über Rügen nach Ahrensfelde, von Ahrensfelde über Bautzen nach Kassel/Calden und von dort dann zurück nach Hangelar.

Insgesamt bestand der 40. Ausbildungslehrgang aus 42 Teilnehmern. Davon waren 21 Auszubildende (18 Pilotinnen- und Pilotenanwärter und 3 Flugtechnikeranwärter) dazu kamen die Fluglehrer und das Technik- und Unterstützungspersonal.

Die Flugtechniker sind ebenfalls Besatzungsmitglied. Sie werden nicht dazu ausgebildet, einen Hubschrauber zu fliegen. Sie übernehmen wichtige Aufgaben an Bord, wie das Abwickeln der Polizeieinsätze, Funk, Navigation und Technik.

Eingesetzt wurden vier EC135 Hubschrauber der Bundespolizei und ein H145 von NRW und ein EC145 von Thüringen.

Bayern, Brandenburg und Sachsen schickten jeweils einen EC135. Hinzu kam noch ein EC155 der Bundespolizei als zusätzliche Transportkapazität.

 

 

 

Traditionell gibt es jedes Jahr einen Zwischenstopp bei der Polizeihubschrauberstaffel Hamburg.

 

Nach Erhalt ihrer Lizenzen in einem feierlichen Rahmen, beenden die Teilnehmer ihren Lehrgang und verlassen danach die Luftfahrerschule in Hangelar, um in ihren Landesstaffeln oder bei der Bundespolizei in einer ihrer fünf Hubschrauberstaffeln eingesetzt zu werden.