Rollout in Wittmund - Richthofens Geist lebt


(by Richie Becke)

 


Manfred Freiherr von Richthofen, Fliegerass im Ersten Weltkrieg und Namensgeber des Taktischen Luftwaffen Geschwader 71 (TLG71) in Wittmund, ziert eine Maschine der Einheit anlässlich ihres 60jährigen Bestehens

Am 28.06.2019 ließ es sich der Kommodore des TLG71 „Richthofen“, Oberst Kai Ohlemacher, nicht nehmen seinen Eurofighter Typhoon 30+25 vorzufliegen.

Das Flugzeug war zum 60. Jubiläum mit einer Sonderfolierung versehen worden. Der Oberst, der sich im Nachhinein begeistert von dem Ergebnis zeigte, ließ die Maschine im Shelter 7 an und brachte das besondere Stück Jagdflugzeug zu seinem Rollout und seinem ersten Flug im neuen Livre, das dem Motto „The Spirit of Richthofen“ folgt.

 

 

 

Den Stolz des Kommodore konnte man verstehen, prangt nämlich auch sein Name am Cockpitdach des Typhoon, der in der näheren Zukunft eines der am meisten fotografierten Flugzeuge des Geschwaders sein wird.

Zu dieser Veranstaltung wurden ca. 20 Besucher eingeladen, die dem Geschwader in besonderer Weise verbunden sind und darüber berichten wollten. Zudem versammelten sich einige Flugzeugspotter am Zaun des Fliegerhorstes.

Nach ein paar Überflügen und der Landung gab es ausreichend Gelegenheit für die anwesenden Fotografen, die 30+25 aus jedem gewünschten Winkel und mit den Verantwortlichen zusammen abzulichten.

StFw Thrun, Gewinner des Wettbewerbs für die Folierung des Flugzeuges war zugegen und beantwortete Fragen zu seinem Design. StFw Thrun ist erfahren in der Entwicklung solcher Designs. So war er in der Vergangenheit für 4 Phantom-Sonderbemalungen zuständig und schon für mehrere Typhoon Folierungen, wie es ja jetzt heißt, nachdem nicht mehr bemalt sondern geklebt wird.

Er reichte drei Vorschläge ein, wobei der realisierte nicht unbedingt sein Favorit war. So erlebte er eine kleine Überraschung, nachdem die Auswahl feststand.

 

 

 

Das Design, hier kurz beschrieben, setzt sich aus vier Farben zusammen, die in Anlehnung an eine Richthofen-Gedenkstätte in Frankreich ausgewählt wurden. So besteht sie aus Weiß, Rot, Grau und Schwarz, wobei das Rot den Roten Faden der die Kontinuität der Geschwadervergangenheit symbolisieren soll.

Weitere Elemente sind die Silhouetten der vier Flugzeugmuster, die im Geschwader in den 60 Jahren geflogen wurden, wie die F-86 Sabre, den F-104G Starfighter, die F-4F Phantom II und aktuell den EF200 Eurofighter Typhoon.

Das Seitenleitwerk schmückt das Konterfei Richthofens darüber sein rotes Jagdflugzeug, die Fokker DR.1 und das Geschwaderwappen.

Das Design folgt in seiner Ausrichtung einer Dynamik, die den Betrachter einfängt.

Die Farben der beiden Flugzeugseiten sind invertiert, sodass sich auf der linken Seite ein schwarzer und auf der rechten Seite ein weißer Hintergrund ergibt.

Die Tragflächen sind in das Design mit einbezogen worden, sowie auch die Außentanks und die Unterseite des Typhoon. Hier sind das Geschwaderwappen und das Logo „60 Jahre Geschwader“ angebracht.

 

 

 

Ausgeführt wurden die Folierungsarbeiten von SU (Res.) Detlev Krüger und seinem Team von KMS Intermedia. Ca. 70 Kilogramm und etliche Quadratmeter Folie seien auf die Maschine innerhalb von 3 Wochen intensiver Arbeit aufgebracht worden. Wobei sich die Arbeiten an der Unterseite des Flugzeuges als schwierig gestaltet haben. SU Krüger und sein Team sind aber erfahren in solchen Dingen und leisteten eine gute Arbeit.

Die Kameraden des Geschwaders zeigten sich sehr stolz auf die Ideen, welche die Besucher und sie selbst zu sehen bekamen.

Oberst Ohlemacher gab an, der Jet wird in den normalen Flugbetrieb integriert, was den Freunden des Geschwaders ausreichend Gelegenheit geben wird, die Maschine am Himmel über Wittmund zu bestaunen.

 


An dieser Stelle vielen Dank dem Geschwader und dem Organisationsteam, welches eine reibungslose Durchführung gewährleistete und auf Fragen und Anregungen freundlich reagierte. Als Gast bemerkt man den Teamspirit, vielleicht den Geist Richthofens. Was die Besonderheit des Geschwaders ausmacht, ist das Engagement jedes Einzelnen, für die Einheit, den Auftrag alles zu geben, was erforderlich ist.

Ich möchte es mit dem Wort Stolz umschreiben. Die Soldaten sind stolz das Geschwaderwappen zu tragen und man merkt das im positiven Sinne.

Dem Geschwader und all seinen Angehörigen kann man nur Alles Gute für eine lange, sichere Zukunft wünschen.