Skandinavien Teil I


 

 

Vom 28. Mai an ging es für 9 Tage Richtung Norden. Endgültiges Ziel der Reise war Linköping in Ostgötland und das dort stattfindene Aerospace Forum Sweden. Nach rund sechs Jahren war es auch eine Rückkehr nach Kopenhagen. In Schweden fuhr ich von Malmö aus entlang der Küste nach Göteborg und anschließend nach Satenäs unweit von Trollhätten. Da ich auf das Tiger Meet in Orland in Norwegen verzichtete, kam ich nicht zu meinenm ersten Schneefall im Juni.

 

Der Zweite Teil der Reise ging dann über Helsingor und Skrydstrup nach Wittmund in Ostfriesland. Das dortige Jagdgeschwader 71 "Richthofen" veranstaltete den wohl letzten Spotterday mit der guten alten "Phantom". Auch für einen kurzen Zwschenstopp bei LTG 63 in Hohn hatte die Zeit gereicht, allerdings war es dort sehr ruhig. Als Resümee bleiben 4500 km in drei Ländern in neun Tagen mit 7000 Bildern, sowie die Erkenntnis, das auch der Schwedische Wetterbericht irren kann, zum Glück.

 

 

Kopenhagen Kastrup

 

 

Skandinaviens größter Airport verfügt über drei Bahnen, was prinzipiell schon mal zwei zuviel bedeutet. Vorallem an der kurzen Querbahn sind Bilder extrem schwierig. Ich hatte großes Glück, denn es blies ein strammer Westwind und der Himmel war praktisch wolkenfrei. Also Auto loswerden, das macht man bei Westwind am besten auf Parkplatz 15 neben dem Eisenbahndepot. Dort steht es den ganzen Tag für 100 DKK (rund € 13,50). Am späteren Nachmittag geht man einfach unter der Centerline durch und gut ist.

 

Am Abend dreht  der Wind dann doch und ich verzog mich zum Grill and er Nordbahn. Neben ein paar Fragen nach unserem Hobby, natürlich auf dänisch, gibt es hier auch Verpflegung und eine Toilette. Wenn man nicht permanent auf der Parkbank stehen will, sollte man eine kleine Leiter benutzten um die Büsche aus den Bildern zu bekommen. Im Sommer hat man hier bis gut 21:30 Uhr Sonne, das reicht dann fast bis Betriebsschluß.

 

 

 

 

Malmö Sturup

 

 

Malmös Flughafen Sturup ist bedeutend gemütlicher als Kopenhagen und so halten sich die Flugbewegungen dort doch arg in Grenzen. Er ist eine der Heimatbasen der West Air Europe und hat ansonsten wenig internationalen Verkehr. Es gibt auf dem Parkplatz neben dem Terminal einen guten Fotopunkt. Es ist jedoch kein Platz an dem man stundenlang verweilen möchte. Die einst am Airport abgestellte Saab J 35 Draken ist inzwischen verschwunden und wird wohl auch nicht zurückkehren.

 

 

 

 

Museum der Flottilj 10 in Ängelholm

 

 

Der heutige Zivilplatz in Ängelholm war bis zum 31.12.2002 Heimat der F10. Seit 1945 waren die Flieger des Verbandes dort stationiert, das letzte Einsatzmuster war die Gripen. In einem der ehemaligen Hanger befindet sich das Museum der F10 mit einer kleinen aber sher ordentlich aufgebauten Ausstellung. In der Nebensaison bis Ende Mai ist es eigentlich nur am Wochenende geöffnet, doch hatte ich Glück und da die Mitarbeiter eh vor Ort waren, durfte ich auch hinein.

 

Wenn man um den Platz fährt, findet man noch die alten Shelter, die nur mit Brettertüren verschlossen waren. Der Linienverkehr ist sehr überschaubar, die SAS und die Kullaflyg verbinden die Stadt täglich mehrmals mit Stockholm und Visby. Die Kullaflyg, die zur Golden Air Gruppe gehört, betreibt eine ATR 72. Auf dem ehemaligen Fliegerhorst haben sich verschieden Firmen angesiedelt und auch der Gate Guard, eine Saab  J 35 Draken wird gepflegt.

 

 

 

 

Museum Ugglarp

 

 

Es gibt gut und schlechte Museen, das in Ugglarp ist leider Letzteres. Die Besitzer haben deutlich mehr Exponate gekauft, als die Halle aufnehmen könne. So stehen die Flieger ineinander verschachtelt und zum Teil nur halb aufgebaut in der Ausstellung. Dies ist schade, da einige recht interessante Exponate dabei sind. Auch dieses Museum hat nur begrenzte Öffnungszeiten in der Nebensaison, diese geht in Schweden bis Ende Mai. 

 

 

 

 

Aeroseum - Göteborg Säve

 

 

Auch Göteborgs City-Airport war einst eine Militärbasis. Bis 1969 war hier die F9 stationiert. Unter strengster Geheimhaltung wurde zu Beginn der 1950er Jahre mit dem Bau des Kavernesystems begonnen. Im Jahre 1955 wurde der Bunker an die Luftwaffe übergeben, die fortan ihre Saab J 29 und Hawker Hunter unterirdisch "parken" konnte. Die gesamte Anlage widerstand den damaligen Atomwaffen. 1998 übernahm dann die Aeroseum Foundation die Kavernen und das Museum zog ein.

 

Betritt man die Räume ist man schnell überwältigt von der Größe der Anlage. Viele Maschinen sind in flugfähigem Zustand und könnten sofort wieder betrieben werden. Durch den immensen Platz sind die Exponate so angeordnet, dass man als Fotograf schon fast verwöhnt wird. Der Umfang der Ausstellung ist recht ordentlich und man kann gegen ein Entgeld von 50SEK in einen der vier Simulatoren steigen. Auch die Restaurationswerkstatt ist für Besucher zugänglich. 

 

Der Flughafen Säve ist vorallem Ziel von Wizzair und Ryanair. Am Ende der Bahn bieten sich schöne Fotomöglichkeiten. Da der Verkehr bei Starts und Landungen mit einer Ampel gestoppt wird, muss man auch nicht um sein Leben fürchten. Neben dem Aeroseum ist noch immer ein kleiner Militärteil vorhanden, von dem aus die Küstenwache mit einer Sikorsky S-76 operiert. In Göteborg gibt es noch ein weiteres Museum, in dem noch eine Draken und eine Viggen ausgestellt sind.

 

 

 

 

Air Base Satenäs

 

 

Am Südufer des Vänern, Schwedens größtem See, liegt die Air Base von Satenäs. Der Ort besteht gerade mal aus 5 Häusern. Von allen Militärplätzen war dies der einsamste, den ich je besucht habe. Während meines Aufenthaltes war nicht viel Flugbetrieb, obwohl hier rund 60 Gripen und alle Hercules stationiert sind. Desweiteren ist Satenäs Heimat der Swedish Air Force Historic Flight, einem Verein, der mehrere Kampfflugzeuge besitzt und diese auf Air Shows vorführt.

 

Die Abfahrt zum Platz kann man nicht verpassen, denn an der kleinen Kreuzung, an der man abbiegen muß steht eine Viggen auf einem Pylon. Am Tor zur Air Base befindet sich das örtliche Museum mit drei Exponaten. Im Ort gibnt es auch ein kleines Geschäft, indem man sich versorgen kann. Leider ist der Wind nicht ausschlaggebend für die Flugrichtung, sodaß gestartet und gelandet wird, wie es gerade praktisch ist.