Engadin Airport Samedan


 

 

Er ist der höchste Verkehrsflughafen Europas, doch er findet sich in keinem Linienetz oder Charterflugplan einer Airline. Der Engadin Airport im schweizer Kanton Graubünden liegt in direkter Nachbarschaft zu St. Moritz. Und hier machen auch seine Passagiere Urlaub. Die Anreise erfolgt mit dem mehr oder minder großen eigenen Jet. Den Transfer zu den Luxusherbergen übernehmen die exklusiven Shuttles der Hotels.

 

Der Flughafen liegt auf einer Höhe von 1707 m und kann nur unter Sichtflugbedingungen angeflogen werden. Er verfügt über keinerlei elektronische Anflughilfen. Mittlerweile ist für Piloten ein Briefing obligatorisch, wenn sie Samedan anfliegen wollen. Die Piste 03/21 ist 1800 m lang und kann Flieger bis zur Größe eines BBJ2 (Boeing 737-800) aufnehmen.

 

Der Flughafen gibt sich sehr offen und bietet auch Spottern die Möglichkeit "airside" zu fotografieren. Hierfür muß man im Internet einen Onlinetest bestehen und einen Tag mit einem Guide zeigen, dass man die Verhaltensregeln verstanden hat. Ist man dann erstmal hinter der Absperrung ergeben sich wunderschöne Motive rollender und abgestellter Maschinen.

 

 

 

 

Auch für das leibliche Wohl ist gesorgt, das Airportrestaurant "Intersection" kocht gut und für schweizer Verhältnisse preiswert. Kommt man nicht auf den Appron, kann man vormittags in den Anflug gehen. Hierzu folgt man einfach der Loipe am westlichen Bahnende. Als Fußgänger geht man am selbstverständlich nicht in der Loipe selbst, da diese so beschädigt wird und die reichlich vorhandenen Langläufer dann ziehmlich sauer reagieren.

 

 

 

 

Auch von ausserhalb des Flughafengeländes lassen sich sehr gute Bilder machen. Wichtigste Regel beim Fotografieren ist, dass nur die Flugzeuge abgelichtet werden und nicht die Passagiere. Diese schätzen Paparazzis ebensowenig, wie des Management und es könnte so zu einem Ende einer der wohl schönsten Fotomöglichkeiten in Mitteleuropa kommen.

 

Die REGA betreibt hier ein Luftrettungszentrum mit einer Agusta A-109 und zwei Helicharterfirmen bieten von Rundflügen über Hüttenshuttle bis zum Heliskiing alles an was die mondäne Kundschaft so verlangt. Die besten Fototage sind die Wochenenden in den russischen Weihnachtsferien und die Rennsonntage zum White Turf in St. Moritz. Der interessierte Spotter sollte sich vor seinem ersten Besuch allerdings gedanklich auf Temperaturen bis zu - 30 Grad einstellen.