Spanien


 

 

Im Mai ging’s dann los zur großen Spanienrundfahrt. Wir starteten im Raum Barcelona am Wochenende des Formel 1 Grand Prix.  So erwarteten wir jede Menge interessante Flieger in El Prat und den umliegenden Plätzen. Soweit der Plan, doch lernte ganz Europa einen Isländischen Vulcan kennen. Gegen Mittag packte Ryanair seine Flieger in Girona schon mal ein und in BCN hörten wir dann am Nachmittag die Grillen zirpen.

 

Am Sontag beruhigte sich die Situation soweit, das wieder geflogen werden konnte. Da aber vor allem Mitteleuropa dicht war, kam von dort Nichts. Die Reise führte uns entlang der spanischen Mittelmeerküste nach Valencia und Alicante. In Murcia erlebten wir das Training der Patrulla Aguilla direkt über unseren Köpfen. Von dort fuhren wir für einen Tag nach Albacete zum TLP, dem Tactical Leadership Programme. 

 

Das nächste Ziel der Reise war Granada am Fuße der Sierra Nevada. Hier ist die Patrulla ASPA zu Hause. Weiter in Richtung Süden passierten wir Malaga und drehten dann in Sevilla ab nach Norden. In Madrid besuchten wir die Airbase von Torrejon und am Wochenende den Flughafen Barrajas mit dem Charterverkehr zum Finale der Champions League. Leider spielte Bayern München, was den Flugverkehr doch erheblich langweiliger machte. 

 

 

 

Barcelona

 

 

Barcelona hat insgesamt 3 nennenswerte Flughäfen, neben El Prat noch Girona und Reus. Die letzteren werden vor allem durch Ryanair genutzt und liegen doch in einiger Entfernung von der Stadt. Die Stadt selber ist kunterbunt und quirlig, sie schläft eigentlich nie wirklich, denn an irgendeiner Ecke ist immer was los. Wer die Einsamkeit sucht, findet sie ca. 1 Autostunde nördlich in den Pyrenäen. Hier ist man wirklich unter sich und trifft höchstens ein paar Gleichgesinnte.

 

Am Stadtrand liegt noch der kleine Platzt Sabadell, er wird hauptsächlich durch Helikopter genutzt oder kleine Sportflieger. Der wirklich beste Tag in Barcelona El Prat ist der Samstag, aber halt nur ohne Vulkan. Im Anflug gibt es einen Beobachtungsturm für die Wasservögel, doch kann man ja auch in die andere Richtung gucken. Wer ordentlich Brennweite hat, kann auch die startenden Flieger von der Uferstraße machen, aber 400 mm sind selbst für eine Boeing 767 erforderlich.

 

 

 

 

Alicante

 

 

Auf der Fahrt nach Alicante kreuzten wir das Ebro-Delta mit seinen Reisfeldern und riesigen Schilfgürteln. In Valencia brachen wir den Versuch nach einer Stunde frustriert ab, da sich dort keine gescheite Fotoposition finden läßt. In Alicante führt ein Weg am Zaun entlang der Bahn. Man benötigt allerdings eine Leiter um den Zaun aus den Bildern zu halten. Gegen Mittag drehte der Wind und sie flogen vom Land aus an. Hier gibt es einige Parkplätze entlang der Strasse von denen aus man gute Bilder machen kann.

 

 

 

 

Murcia - San Javier

 

 

San Javier war der erste Militärplatz auf der Reise. Teile der Pilotenausbildung finden hier statt. Die erste Flugausbildung auf der T-35 Tamiz, einem Propellerflieger und die Basisausbildung auf dem Jet mit der CASA 101 Aviojet. Direkt neben der Landebahn ist ein Campingplatz. Er ist nichts Besonderes, aber ausreichend. Im dortigen Restaurant kann man den ganzen Tag verbringen und die startenden Maschinen beobachten.

 

In der Regel zwei mal täglich übt die Patrulla Aguilla direkt über den Köpfen der Camper. Die T-35 fliegen ab ca. 08:00 Uhr und eine Stunde später beginnen die Jets. Ab 14:00 Uhr fliegt der zivile Verkehr mit Iberia, Ryanair und Easyjet. Vereinzelt kommen auswärtige Maschine der Luftwaffe oder Marine. Für zwei Tage kann man es hier getrost aushalten, ist man Surfer eher mehr.

 

 

 

 

 

Albacete

 

 

Albacete ist eine triste graue Industriestadt in der La Mancha. Die Windmühlen aus Don Quijote sucht man leider auch vergebens. Es waren die Flugzeuge, die uns in diese Gegend verschlagen haben. Das TLP 3-10 fand auf der dortigen Airbase statt. Sie beheimatet die Ala 14, die letzte Mirage F-1 Staffel der Spanischen Luftwaffe. Da die Missionen für´s TLP nur am Nachmittag geflogen wurden, war am Vormittag regulärer Flugbetrieb.

 

Es gibt hier eine kleine Gruppe lokaler Spotter, die einem kurz die wichtigsten Stellen zum Fotografieren zeigen kann. Es fällt auf, dass sie eine riesen Angst vor der örtlichen Polizei haben und davor, dass auswärtige Spotter ihnen alles kaputt machen. Wir haben den ganzen Tag keine Streife gesehen, aber es kann auch Glück gewesen sein. Das TLP war gut mit ausländischen Teilnehmern bestückt. Franzosen mit Mirage 2000, Deutsche und Briten mit Tornado und einige spanische Verbände.

 

Das Wetter war eher grenzwertig und so blieb der Kontrast bei grauen Fliegern vor grauen Wolken ein wenig auf der Strecke. In Albacete befinden sich auch noch Teile der Spanischen Eurocopter Produktion, viel zu gucken war da aber nicht. Am Zivilterminal sind Spotter nicht gern gesehen. Was schade ist, da man dort anständige Startbilder machen kann.

 

 

 

 

Granada Armilla

 

 

Zu Füßen der Sierra Nevada liegt Granada. Die Stadt war für mich die schönste auf der Reise. Das bunte Treiben abends in den Tavernen der Altstadt reißt einen mit. Ausserhalb der Fliegerei ist es vorallem die weltberühmte Alhambra, die jedes Jahr millionen Besucher in die Stadt zieht. Für einen Besuch dieses UNESCO Weltkulturerbes sollte man einen halben Tag einplanen. Man kann aber auch einfach in die bis in den Sommer hinein schneebedeckten Berge fahren. 

 

Der zivile Flughafen von Granada ist wenig interessant. Für mich war es die Pilotenschule für die zukünftigen Hubschrauberpiloten, die mich nach Granada zog. Wir postierten uns am frühen Montagmorgen an der Hauptstrasse neben dem Zaun und es ging auch gleich gut los mit dem Training der Patrulla ASPA. In Granada stehen auch noch einige Sikorsky S-76 der Luftwaffe, auch davon flogen drei.

 

 

 

 

Malaga

 

 

Der Flughafen von Malaga brachte nichts wirklich Neues mehr. Es fliegen die gleichen Ferienflieger, wie im Rest von Spanien. Interessant ist das GAT, welches man vom Museum sehr gut sehen kann. Gegenüber vom Terminal gibt es einen Parkplatz an der Strasse. Hier sind am Nachmittag gute Startbilder möglich. Wer abseits etwas erleben möchte ohne viel Trubel, dem seien die Nationalparks im Landesinneren oder aber die Schlucht von El Chorro empfohlen. Bei letzterem ist Klettererfahrung aber dringen erforderlich.

 

 

 

 

Madrid Barajas

 

 

Bei der Ankunft in Madrid herrschte eine Wahnsinnshitze mit gut 35 Grad im Schatten. Wer die Positionen in Madrid kennt, weiss das dort kein Schatten ist. So wurden wir den ganzen Samstag und Sonntag getoasted. Es war Champion League Finale an diesem Wochenendee und es spielte Mailand gegen die Bayern. Eigentlich die Konstellation, die man sich wünscht, jedoch nicht als Spotter.

 

Der Charterverkehr vorallem aus Italien war sehr gut. Auf das Großgerät von Lufthansa und Air Berlin für die Deutschen Fans hätte ich verzichten können. Die lokalen Spotter hatten vom Flughafen die Möglichkeit zum Vorfeldspotten bekommen und sind somit auf fast jedem Bild. Der Abflug am Sonntag war etwas ruhiger, da einige Flieger schon in der Nacht zurückgeflogen waren. Der reguläre Verkehr war wie gewohnt sehr abwechslungsreich, jedoch besteht seit der Eröffnung vom Terminal 4 und den parallelen Anflügen auf die Bahnen keine Chance mehr alles zu bekommen.

 

 

 

 

Madrid Torrejon

 

 

Torrejon ist die größte Airbase der Spanischen Luftwaffe und beimatet neben den  F-18 der Ala 12, die Airbusse und Falcons der Grupo 45, die Feuerlöscher der Grupo 43 und die Boeing 707 und Falcons der Grupo 47, sowie eine Hubschrauberstaffel der Guardia Civil. Die 707 haben wir leider knapp verpasst. Die Aktivitäten der restlichen Flieger waren sehr gut und wir haben von allem was bekommen. Leider endete der Urlaub am Abend, als unser Auto aufgebrochen wurde.