Friesland


 

 

Im April machte ich mich mit einem Freund auf nach Norddeutschland in 4 Tagen folgten wir der Nordseeküste von Hamburg bis nach Leuwarden in Holland. Der Grund waren die militärischen Übungen Brilliant Ardent in Deutschland und das Frisian Flag in Leuwarden.

 

Da wir in Süddeutschland so wenige Inseln haben, haben wir auch keine Britten-Norman Islander. In Friesland sie recht häufig anzutreffen, da sie die Nordseeinseln mit dem Festland verbinden. Inzwischen sind die Flüge aufgrund der Luftverkehrsabgabe leider sehr teuer geworden und die Airlines ins straucheln geraten.

 

Insgesamt haben wir in den vier Tagen rund 2000 km zurückgelegt, 8 Flugplätze besucht und in meinem Fall rund 6000 Bilder geschossen. Das Wetter war mit Ausnahme des Sonntages sehr gut und wir haben viele nette und hilfsbereite Leute getroffen.

 

 

Hamburg und Cuxhaven

 

 

Erstes Ziel der Reise war der Hamburger Flughafen, auf dem gerade die Antonov AN 225 beladen wurde. Der Abflug verzögerte sich so lange, bis sie das Licht genau von hinten hatte. Die AN 225, die ursprünglich für den Transport des russischen Raumgleiters Buran konzipiert wurde, ist immer noch ein Einzelstück. Ein zweites Exemplar liegt immer noch halbfertig in der Ukraine rum.

 

Gegenüber der AN 124, dem bis dahin größten Serientransportflugzeug der Welt, wurde sie sowohl in der Länge, als auch in der Breite um 15 m gestreckt. Im Gegensatz zur AN 124 hat sie allerdings keine Heckrampe und wird nur über das gewaltige Bugtor beladen. Am 11.08.2009 transportierte sie einen 190 t schweren Generator von Frankfurt-Hahn nach Armenien. Dies war das schwerste Einzelfrachtstück, dass je mit einem Flugzeug transportiert wurde.

 

Nächster Stop war Cuxhaven. Am Amerikakai lag die Charles de Gaulles, der französische Flugzeugträger. Vom Balkon des Restaurants konnte man Bilder vom Flugdeck machen, auf dem einige Rafale und Super Etendards parkten. Sie ersetzte 1994 die veralteten Träger Foch und Clemenceau. Angetrieben wird sie mit Atomkraft. Auf dem 260 m langen Schiff finden insgesamt 40 Flugzeuge platz. Sie ist rund 80 m kürzer als die amerikanische Nimitzklasse und der Besuch 2009 in Cuxhafen war ihr erster und einziger bisher in Deutschland.

 

 

 

 

 

Aeronauticum Nordholz

 

 

Das Aeronauticum ist das Museum der deutschen Marineflieger. Es liegt neben dem Haupteingang zum Fliegerhorst Nordholz. Die Exponate sind in gemischtem Zustand. Wie viele Museen scheint es chronisch unterfinanziert. Es zeigt die Geschichte der Marinefliegerei beider deutscher Staaten. Die nachfolgenden Bilder zeigen einen Ausschnitt der Sammlung, leider versagte das Wetter fototechnisch an diesem Tag total.

 

 

 

 

Harle, Norden und Emden

 

 

Am Nachmittag fuhren wir nach Harle um mit den Britten Norman Islandern der Luftfahrtgesellschaft Friesland Harle nach Wangerooge zu fliegen. Zu unserer großen Freude wurden zwei Maschinen eingesetzt und so waren Air-to-air Aufnahmen möglich. Der Flug dauert nur wenige Minuten und ist mehr wie eine Taxifahrt. Die Piloten legten einen wunderbareb Parallelstart hin, sie konnten ihre Wurzeln in der Militärfliegerei nicht verbergen.

 

Am nächsten Tag besuchten wir in Norden-Norddeich die Frisia Luftfahrt Gesellschaft. Hier bekamen wir die Möglichkeit zu einem Mitflug nach Emden und dort zu einem Rundgang durch die Wartung bei OLT. Man stellte uns die Flugzeuge perfekt in die Sonne, damit die Bilder gut werden. OLT betreibt in Emden u.a. das Wartungszentrum für die deutschen BN-2 Islander.

 

Der BN-2 wurde zu Beginn der 1960´er Jahre durch John Britten und Desmond Norman entwickelt. Der Erstflug fand 1965 statt. Es ist ein freitragender Schulterdecker aus Aluminium mit zwei Motoren. Es gibt ihn mit Zweiblatt-, Dreiblatt- und Vierblattpropeller. Die relativ hohe Motorleistung verleiht ihm STOL-Eigenschaften. So kann er z.B. von helgoland Düne mit seiner nur 350 m langen Bahn aus fliegen.

 

Bisher sind rund 1200 Exemplare gebaut worden. Mittlerweile findet die Produktion nicht mehr in Großbritannien statt, sondern Rumänien. Die Royal Air Force nutzt eine militärische Variante. Es gibt auch eine Weiterentwicklung, den Trilander, der länger ist und einen zusätzlichen Motor am Seitenruder besitzt, dieser wurde jedoch nicht zum Verkaufsschlager.

 

 

 

 

Brilliant Ardent in Wittmundhafen

 

 

Die Übund Brilliant Ardent findet in der Regel jährlich auf mehreren Plätzen in Norddeutschland statt. Wir entschieden uns für den Fliegerhorst in Wittmundhafen, um auch einige Phantom der Luftwaffe zu bekommen. Derzeit stellen die Wittmunder Phantom der Jagdgeschwaders "Richthofen" noch die QRA Maschinen für Norddeutschland. Im Süden der Republik erfolgt dies durch die Eurofighter des JG 74 in Neuburg an der Donau.

 

Für die Übung waren 4 F-16 der türkischen Luftwaffe und 4 Mirage 2000N der Armee d´l Air nach Friesland gekommen. Die Mirage 2000n wurde speziell für den Einsatz als Nuklearwaffenträger gebaut und war bis Herbst 2011 noch auf zwei Bases stationiert. Die Maschinen im Bilderblock sind sowohl von der BA 125 in Istres, als auch von der BA 116 in Luxeuil-les-bains.

 

 

 

 

Frisian Flag in Leuwarden

 

 

Das Frisian Flag ist eine Miltärübung veranstaltet durch die Royal Netherland Air Force auf der Basis in Leuwarden. Die Base liegt, wie der Name suggeriert im holländischen Teil von Friesland. Sie trifft jedes Jahr auf große Resonanz bei den verbündeten Luftwaffen. 2010 waren es Norweger, Finnen, Briten, Amerikaner und Polen, die für zwei Wochen nach Holland kamen um gemeinsam zu trainieren.

 

Die Polnischen F-16 stellte zugleich das modernste Fluggerät der Übung dar. Sie sind vom Typ Block 52 und lösen in der Heimat langsam die alternen MIG-29 ab. Sie blieben für uns Spotter zum Glück, obwohl die Tupolev mit dem Präsidenten in der ersten Trainingswoche abgestürzt war. Für die Erholung zwischen den Fototagen an der Base sei der nahe Nationalpark empfohlen. Im Jahr 2011 fiel das Frisian Flag dem Engagement vieler Nationen in Lybien zum Opfer.