Boeing-Flotte der Deutschen BA


 

 

Die Gesellschaft wurde 1978 als "Delta Air" in Friedrichshafen am Bodensee gegründet. Zunächst flog sie nur einzelne Werkshuttleverbindungen u.a. für Dornier. Ab 1987 erhielt sie das Recht Linienflüge durchzuführen. Dies erfolgte mit Maschinen des Typs Saab 340 von Friedrichshafen aus ins gesamte Bundesgebiet.

 

1992 erwarb British Airways 49 % der Anteile. Die restlichen 51 % hielten die Commerzbank, die Bayrische Vereinsbank und die Berliner Bank. Zu dieser Zeit durften innerdeutsche Strecke nur von Fluggesellschaften bedient werden, die sich mehrheitlich auch in deutschem Besitz befanden. Am 05. Mai erfolgte die Umbenennung in Deutsche BA und die Vereinheitlichung der Flotte auf Boeing 737-300 begann.

 

Nachdem das Luftfahrtrecht gelockert wurde, erwarb die BA 1997 die restlichen Anteile von den Banken und versuchte weiterhin erfolglos die Gesellschaft rentabel zu bekommen. 2002 wurde das Konzept radikal verändert und man wollte im Lowcost-Markt Fuß zufassen. Als auch dies nicht zum gewünschten Erfolg führte, verkaufte British Airways die Airline an die Intro Beteiligungsgesellschaft von Hans-Rudolf Wöhrl für einen Euro.

 

Er führte die Airline im Geschäftsjahr 2004/05 erstmals in die schwarzen Zahlen. 2006 erfolgte die Verdopplung des Eigenkapitals auf 20 Mio € und eine Verteilung auf vier Gesellschafter, Wöhrl, Helmig (Helios-Kliniken), Gauss und Wojahn (beide Geschäftsführer der dba). Wöhrl erwarb 2006 auch 60 % der LTU und wollte die Synergien aus beiden Airlines nutzen.

 

Am 17.08.2006 gab Wöhrl überraschend den Verkauf der Gesellschaft an Air Berlin bekannt. Über den Kaufpreis gibt es je nach Quelle unterschiedliche Angaben. Im April 2007 verschwand die Marke vom Markt und am 14.11.2008 erfolgte unter dem Dach der Air Berlin die Einstellung des Betriebes. 

 

 

Boeing 737-329, D-ADII, c/n 23775

       

Gebaut 1987 für die belgische Sobelair, kam sie im Dezember 2004 zur Fly-DBA. Sie gehöhrte zwar nach der Pleite der Belgier kurz der Islandsflug, war dort aber nie im Einsatz. Sie ist eigentlich keine originale 733 der Deutschen BA, da sie erst nach der Umbenennung zur Flotte stieß. Die Maschine wurde dann von Air Berlin noch für die Marke Germania betrieben, bevor sie im Februar 2010 nach 23 Jahren im Einsatz in die Demontage kam.

 

 

 

 

Boeing 737-3Y0, D-ADIH, c/n 23921

 

Sie stammt aus dem Jahr 1988 und war dann bei Corsair in Diensten. Im Laufe ihres langen und sehr bewegten Flugzeuglebens flog sie u.a. für TEA Cyprus, Vietnam Airlines, Air Holland, Air One, Air Malta und Aeris. Ab 2004 war sie dann bei flyDBA.com im Einsatz und wurde später bei Air Berlin für die Marke Germania eingesetzt. Im Juni 2011 wurde sie verschrottet.

 

 

 

 

Boeing 737-3L9, D-AGEJ, c/n 24221

 

Diese Boeing kam ebenfalls erst zur späteren flyDBA.com. Sie wurde 1988 für die British Airways gebaut, bevor sie dann bei Maersk, Germania, Transbrasil und Sobelair zum Einsatz kam. Ab 2004 gehörte sie zur Flotte und wurde nach der Air Berlin-Übernahme noch bis 2011 eingesetzt. Sie wurde im August 2011 demontiert.

 

 

 

 

Boeing 737-35B, D-AGEE, c/n 24238

 

Gebaut 1988 für die Germania hatte sie ein bewegtes Leben bis zu ihrer Verschrottung im Mai 2012 in Kemble. Nach Stationen bei Blue Panorama, Ukraina International und Aerosvit kam sie im Februar 2004 zur flyDBA.com. Von hier ging es zur Germania und zur TUIfly. Dort flog sie Werbung für die Stadt Leipzig mit dem Gesicht von Johan Sebastian Bach am Heck.

 

 

 

 

Boeing737-3L9, D-ADIG, c/n 26441

 

Die Boeing wurde 1992 für die Maersk gebaut und kam im selben Jahr zur Deutschen BA. Diese verkazfte sie 1999 an die englische Billiglinie Buzz. Von dort ging es zu Astraeus und zurück zur flyDBA.com. Air Berlin verkaufte sie an die slovakische Sky Europe. Von dort ging es zur mexikanischen Global Air und die vorläufig letzte Station ist Tajik Air, wo sie derzeit als EY-444 fliegt.

 

 

 

 

Boeing 737-3L9, D-ADBI, c/n 27337

 

Maersk übernahm sie 1994 direkt vom Werk und verkaufte sie im April 1996 an die Deutsche BA. 2001 ging sie für wenige Monate zur englischen Go, bevor diese von Easyjet geschluckt wurde. Im Zuge der Flottenmodernisierung wurde sie 2006 an Norwegian.com verkauft. Derzeit fliegt sie in Indonesien bei Sriwijaya.

 

 

 

 

Boeing 737-31S, D-ADBN, c/n 29058

 

Gebaut wurde sie 1997 für die Deutsche BA. Diese verkaufte sie dann aber 2005 an Thomsonfly, die britische Sparte des TUI-Konzerns. Von dort ging es 2010 zur tschechischen CCA und derzeit ist sie bei Capartair im Einsatz.

 

 

 

 

Boeing 737-31S, D-ADBQ, c/n 29099

       

Die Maschine kam im Januar 1998 zur Deutschen BA und wurde im Jahr 2004 an die zypriotische Helios verkauft. Am 14.08.2005 stürzte die Maschine auf dem Flug von Larnaca nach Athen in eine Bergkette 34 km von Athen entfernt. Alle 121 Menschen an Bord verloren ihr Leben. Da die Besatzung nicht auf die Anrufe der Flugsicherung reagierte wurden Kampfflugzeuge entsandt um die Situation aufzuklären. DIe Piloten sahen im Cockpit lediglich den Copiloten und das die Sauerstoffmasken ausgelöst waren.

 

 

 

 

Boeing 737-31S, D-ADBS, c/n 29116

 

Auch sie wurde 1998 direkt vom Werk beschafft. 2005 kam sie dann zur tunesischen Karthago Air und von dort nach Georgien. Heute fliegt als UP-B3710 bei SCAT Airlines.

 

 

 

 

Boeing 737-31S, D-ADBU, c/n 29265

 

Auch aus dem Jahr 1998 flog die 29265 bis 2005 für die Airline. Die nächste Station war Griechenland und zwar die Aegean Air. Diese verkaufte den Flieger 2008 an die Norwegian, wo sie seitdem als LN-KHC im Dienst ist.

 

 

 

 

Boeing 737-31S, D-ABDV, c/n 29266

 

Im Januar 1999 übernahm die Deutsche BA diese Boeing. Sie flog dann bis 2004 für die Airline und ging dann zur britischen Flyglobespan. Diese verkaufte den Flieger 2009 an die Air Baltic.

 

 

 

 

Boeing 737-31S, D-ADBW, c/n 29267

 

Im Mai 1999 erhielt die Deutsche BA die 29267. Auch sie wurde 2004 an die Flyglobespan verkauft. 2009 wechselte sie als YL-BBS zur Air Baltic.

 

 

 

 

Boeing 737-36Q, D-ADIA, c/n 30333

 

Im August 1999 kam diese Maschine von Boeing zur Deutschen BA. Sie wurde dann auch noch bis März 2008 von der Air Berlin betrieben, bevor sie als YL-BBJ zur Air Baltic kam. Hier erhielt sie auch ihre Winglets.

 

 

 

 

Boeing 737-36Q, D-ADIB, c/n 30334

 

Die Auslieferung an die Deutsche BA erfolgte im September 1999. Im Prinzip ging sie den gleichen Weg, wie die D-ADIA. Auch sie erhielt bei Air Baltic Winglets. Heute trägt sie die Kennung YL-BBX.

 

 

 

 

Boeing 737-36Q, D-ADIC, c/n 30335

 

Kurz vor dem Millenium im Dezember 1999 kam die 30335 nach München zur Deutschen BA. Wie ihre Schwestermaschinen landete sie ebenfalls bei Air Baltic. Mit dem Einstieg der flyDBA.com in den Lowcost-Markt flog die Maschine als Werbeträger für die Telekom. Heute hat sie den Kenner YL-BBY. Sie war die letzte gebaute Boeing 737 der 300´er Serie und die letzte 737 der alten Bauart überhaupt.

 

 

Boeing 737-329, D-ADID, c/n 23773

 

 

Die Maschine wurde ursprünglich 1987 für die belgische Sabena gebaut. Im August 2002 kam sie als D-ADID zur flyDBA. Hier blieb sie für rund zwei Jahre, bevor sie im Oktober 2004 nach Indonesien zu Adamair ging. Nach zwei Totalverlusten und einigen weiteren Zwischenfällen wurde es selbst den indonesischen Flugsicherheitsbehörden zuviel mit Adamair und der Gesellschaft wurde die Lizenz entzogen. So landete die MAschine im Dezember 2012 bei der slovakischen Seagle Air als OM-HLA. Zuletzt flog sie für Estelar Latinoamerika als N773KR und ist derzeit abgestellt.

 

 

 

 

Die Deutsche BA besaß über die Jahre rund 30 Boeing 737, einige waren auch nur kurzfristig im Wetlease im Einsatz. Ich habe hier die Maschinen ausgewält, die ich in ihrer späteren Verwendung nochmals vor die Linse bekommen habe, insofern wird es in dieser Rubrik sicherlich noch einige Ergänzungen geben. 

 

Die Deutsche BA war zwischenzeitlich auf Platz drei unter den deutschen Fluggesellschaften. Bei ihrer Übernahme durch die Air Berlin war sie saniert und schrieb schwarze Zahlen, eine Leistung die ihr neuer Besitzer bis heute nicht geschafft hat. Das Konzept, welches durch die British Airways für ihre Deutsche Tochter erdacht wurde, war sicherlich das richtige. Gescheitert ist es wahrscheinlich an der Ungeduld des Mutterkonzerns, der ihr nicht genug Zeit ließ, um das System zu etablieren.