Flugdienst der Bundespolizei


Die Rampe in Bonn-Hangelar mit H155 und H215
Die Rampe in Bonn-Hangelar mit H155 und H215

 

 

Nach der Bundeswehr ist der Flugdienst der Bundespolizei der zweitgrößte Hubschrauberbetreiber in Deutschland und rangiert mit rund 90 Heli´s noch vor dem ADAC. Im Gegensatz zu den Landespolizeien betreibt die Bundespolizei auch große und mittelgroße Hubschrauber. Um bundesweit schnell reagieren zu können, sind die Maschinen auf fünf Standorte verteilt. Die Fliegerstaffel Nord in Fohlendorf bei Bad Bramstedt, die Fliegerstaffel Ost in Blumberg bei Berlin, die Fliegerstaffel Süd in Oberschleißheim bei München, die Fliegerstaffel Mitte inFuldatal bei Kassel sowie das Mutterhaus am Flugplatz Bonn-Hangelar.

 

Betrieben werden vier verschiedene Hubschraubertypen. Als Schulungshubschrauber dient der Airbus H120 Colibri. Mit ihm erlernen alle zukünftige Polizeihubschrauberpiloten das Fliegen auch die der Länder. Sie sind zentral am Standort Hangelar an dem sich auch die Luftfahrerschule befindet. Der bei weitem häufigste Typ ist der H135 T2, der als Beobachtungs-, Verbindungs- und in der Zivilschutzvariante als Rettungshubschrauber Verwendung findet.

 

Hier einige Bilder von zwei Hubschraubern jeweils als "Christoph 2" :

 

 

 

Die Ausbildung zum Hubschrauberpiloten dauert insgesamt 2 1/2 Jahre. Vorher muß die normale Ausbildung zum Polizeivollzugs-beamten durchlaufen werden. Nach der Schulung auf der H120 erfolgt die Ausbildung auf der H135 und die Versetzung in eine der Staffeln. Die H135 sind zum Teil auch abgesetzt von den Staffeln im Bundesgebiet stationiert, so z.B. in Halle-Oppin oder Aschaffenburg. Hier stehen sie schnell den örtlich zuständigen Dienststellen bei allen möglichen polizeilichen Anlässen zur Verfügung.

 

Im Herbst 2020 besuchten Sarah und Lars den Standort in Bonn-Hangelar und konnten den Ausbildungs- und Einsatzbetrieb hautnah erleben. Dabei entstanden die nachfolgenden Bilder von den kleineren Mustern. Einige H120 wurden gebraucht gekauft und hatten bei unserem Besuch noch nicht die typische dunkelblaue Bemalung.

 

 

 

 

Im mittleren Segment ist der H155 angesiedelt. Er hat seine Wurzeln in der AS 360 Dauphin, einem der ersten Hubschrauber der Welt mit Fenestron. Das Fenestron ist ein eingekapselter Heckrotor zum Ausgleich des Drehmoments an der Rotorhauptachse. Mit 324 km/h ist der H155 der schnellste Helikopter in der Flotte der Bundespolizei. Dank seiner zwei Triebwerke kann erauch über dem Meer eingesetzt werden. Die Maschinen der Fliegerstaffel Nord verfügen deshalb auch über aufblasbare Schwimmpolster, die im Falle eines Absturzes die Maschine an der Wasseroberfläche halten. Mit nur 19 Exemplaren ist die H155 auch die kleinste Teilflotte innerhalb der Bundespolizei. Seine hauptsächliche Verwendung liegt in der Unterstützung polizeilicher Spezialkräfte zu jeder Tages- und Nachtzeit und auch bei schlechtem Wetter.

 

 

H155 in Bonn-Hangelar und auf dem Marinestützpunkt Helgoland:

 

 

Der größte Hubschrauber in der Flotte der Bundespolzei ist der H215 Super Puma. Mit ihm lassen sich innerhalb kürzester Zeit auch eine größere Anzahl von Kräften bundesweit zum Einsatz bringen. Häufig kann er beim Sprungdienst der GSG9 über dem Flugplatz Hangelar beobachtet werden. Er kann am Außenlasthaken unter dem Rumpf einen Feuerlöschbehälter oder auch Netze mit gefüllten Sandsäcken tragen. Einige Exemplare verfügen über eine VIP-Ausstattung für die Transport von Mitgliedern der Bundesregierung. Einige Maschinen sind mit aufblasbaren Schwimmkissen ausgestattet und können somit über dem offenen Meer eingesetzt werden. Die neuen Einsatzschiffe der Potsdam-Klasse haben am Heck ein Hubschrauberdeck, welches groß genug ist, um eine Super Puma aufzunehmen. Über Nord- und Ostsee werden sie auch zur Überwachung des Schiffsverkehrs und bei der Verfolgung von Umweltdelikten eingesetzt.

 

 

Die folgenden Bilder stammen aus Hangelar und Mariensiel: